Freitag, 27. Januar 2012

26.01.2012 | Webster Tarpley: Kriegsgefahr im Iran so groß wie nie zuvor


Quelle: http://www.youtube.com/user/koppverlag

Ende Dezember führte der Iran ein zehntägiges Marinemanöver Velayst 90 in der Straße von Hormus durch. Während Israel und die USA inzwischen größere Marinemanöver im Persischen Golf vorbereiten, kündigte Teheran weitere umfangreiche Seemanöver für Februar an. In der Region entfaltet sich damit eine beeindruckende Massierung von Soldaten und modernen Waffen- und Verteidigungssystemen. Der USA-Journalist Webster Tarpley, der stets über gute Informationen aus unabhängigen Kreisen verfügt, zeigt sich in seinem Einspielfilm besorgt.


Die grundsätzliche Gleichgültigkeit der westlichen Öffentlichkeit, einschließlich Teilen der amerikanischen Friedensbewegung, ist weiterhin erschreckend und beunruhigend. Bisher wurden weder auf politischer Ebene als auch vonseiten der Massenmedien noch keine Bedenken erhoben angesichts der zu erwartenden Folgen eines Angriffs seitens der USA, der NATO und Israels. Hier wird auch der Einsatz von Atomwaffen nicht mehr ausgeschlossen. Das alles findet statt mit der Begründung, der Iran arbeite an Atomwaffen. Beweisen konnte das bislang noch niemand, Teheran streitet die Vorwürfe weiterhin ab.

Die Öffentlichkeit soll unterdessen glauben gemacht werden, dass der Krieg auf »chirurgische Schläge« gegen iranische Nukleareinrichtungen beschränkt bleibe, dass sich weder Russland noch China einmischen würden. Das haben Vertreter dieser beiden Länder jedoch mehrfach dementiert. Im Falle eines Angriffs werde innerhalb kurzer Zeit die gesamte Region in Flammen stehen, so zahlreiche Beobachter.

Der Krieg gegen den Iran und die damit verbundenen Gefahren einer Eskalation sind auf den Titelseiten der etablierten Nachrichtenmedien derzeit immer noch kein Thema. Die etablierten Medien vermeiden tiefergehende Analysen und Diskussionen über die Folgen derartiger Kriegspläne. Das Fehlen einer öffentlichen Wahrnehmung dieser Gefahren, die Gleichgültigkeit der Friedensbewegung und die Schwäche organisierter gesellschaftlicher Bewegungen erhöhen unvermeidlich die Gefahr, dass dieser Krieg tatsächlich Realität wird und es zu dem Undenkbaren kommt: einem nuklearen Holocaust in weiten Teilen des Nahen und Mittleren Ostens sowie Zentralasiens mit Millionen ziviler Opfer.

Man sollte noch darauf hinweisen, dass es auch ohne den Einsatz von Kernwaffen zu einem nuklearen Albtraum kommen könnte. Die Bombardierung der kerntechnischen Anlagen und Einrichtungen des Iran mit konventionellen Waffen könnte zu einer katastrophalen nuklearen Verseuchung vom Ausmaß Tschernobyls und Fukushimas führen.
In einer Analyse der momentanen Lage rund um den Persischen Golf ordnet Webster Tarpley Meldungen und Hintergrundinformationen ein und beleuchtet politische, ökonomische und geostrategische Konsequenzen.